Von Julia Wilkening

Erzieherin, das bin ich nun schon seit über 20 Jahren und das mit Leib und Seele oder besser gesagt von ganzem Herzen. Bevor mich mein Weg nach Hannover gebracht hat war ich 10 Jahre lang in einer evangelischen Kindertagesstätte in meinem Heimatort Hude tätig. Auch da war schnell klar „stehen bleiben“ ist nichts für mich. Mein Ziel als heilpädagogische Fachkraft zu arbeiteten habe ich nicht aus den Augen verloren und schnell in Tat umgesetzt.

Dann hat es mich der Liebe wegen nach Hannover verschlagen, ein neues Abenteuer konnte beginnen. Nach nur einem Vorstellungsgespräch hieß mein neuer Arbeitgeber Kinder Kinder!. Gespannt und etwas nervös fieberte ich mein erster Arbeitstag entgegen. Freute mich darauf, die neuen Kolleginnen kennenzulernen und all meine Erfahrung in den Aufbau dieser Kita zustecken. Wenn ich ehrlich bin, traf mich an meinem ersten Arbeitstag am 01.09.2010 ein kleiner Schock. Die Räumlichkeiten der Villa waren noch nicht fertig. Die Bauherren und Handwerker konnten nun aber auf weitere 20 fleißige Hände bauen. Wir strichen das Treppenhaus, halfen beim Boden verlegen, trugen Fliesen in die Bäder und vieles mehr. Am Montag, den 06.09.2021 war es dann endlich soweit. Noch etwas provisorissch eingerichet und die ersten Tage ohne Heizung wurde die Villa Kinderreich am 06.09.2010 eröffnet. Gemeinsam mit meiner Kollegin gewöhnten wir die ersten 12 Wölkchen ein. Jeden Abend fiel ich müde und erschöpft in Bett. Auch wenn ich schon 10 Jahre Berufserfahrung auf dem Buckel hatte, war die Arbeit in der Krippe eine neue für mich neue Erfahrung. Die Kleinteams wie auch das Gesamtteam wuchs schnell zusammen und dies wurde im nächsten Frühjahr durch unseren ersten Betriebsausflug zum Erlebnisbahnhof Ratzeburg belohnt.  Eine Dräsinefahrt mit anschließendem Grillfest war der Höhepunkt des ersten Tages. Den zweiten Tag begannen wir mit einer Drachenbootfahrt. Schon damals stellte ich meine „Führungsqualitäten“ als Schlagfrau unter Beweis. Kurz nach diesem Teambildenden Ausflug traf uns ein Schicksalsschlag mit ungeahnter Wucht. Eine unserer Kolleginnen hatte im Urlaub einen Unfall und ist verstarb. Das war eine harte Zeit – Trauer bei Kindern, aber auch bei den Eltern und uns – zu begleiten war nicht ganz einfach. Wir haben als Symbol des Loslassens und der guten Wünsche für unsere verstorbenen Kollegin Ballons steigen lassen und uns als Team hat uns den ersten Jahren bei Teamveranstaltungen immer ein Windlicht an sie erinnert.

Nach meiner Elternzeit mit meiner Tochter Frieda kehrte ich zunächst in den Gruppendienst zurück. Im Frühjahr 2013 bekam ich durch den Weggang unserer bisherigen pädagogischen Leitung die Chance diese Position einzunehmen. Und ganz ehrlich, auf meiner Pro- und Kontraliste überwiegten eigentlich die Punkte, es nicht zu tun. Dennoch entschloss ich mich dafür und habe es bis heute nicht bereut. Nun ist es aber ja so, dass wir in der klassischen Erzieherausbildung nicht auf die Arbeit als Leitung vorbereitet werden. Um diese Lücke zu schließen begann ich meine Ausbildung zur Kindergartenfachwirten in Rastede. Parallel zu meinen ersten Schritten als Leitung konnte ich dort vieles Lernen, für das ich heute sehr dankbar bin. Zusätzlich zu den klassischen Leitungsaufgaben, spürte ich schnell, dass ich für Frau Pastoor eine wichtige Konstante war, um sich über pädagogische Inhalte auszutauschen und ich half ihr dabei ein bisschen tiefer in die Materie „Erzieher_in“ einzutauchen. Die ticken einfach manchmal anders. Durch diese vertrauensvolle und wertschätzende Zusammenarbeit bekam ich bald die Position der Prokuristin zugesprochen. Dies machte mich sehr stolz und ich fülle auch diese Aufgabe sehr gewissenhaft aus. Bis ich dann mit Gerald zu dem Team Leitung / Stellvertretung geworden bin, dauert es einige Anläufe. Gerald hat sich aber nie entmutigen lassen und ist immer drangeblieben und dann war seine Chance endlich gekommen. Schnell haben wir beide gemerkt, dass wir uns pädagogisch „blind“ verstehen und haben begonnen gemeinsam das Team pädagogisch zu entwickeln. Während meiner Elternzeit mir meiner Tochter Edda hat Gerald die Villa mit Enthusiasmus und Positivität geleitet. Vielen Dank dafür! Wie das in unserem Job nun mal so ist, haben wir diese für uns beide spannenden Zeit reflektiert und aus den Erkenntnissen unsere Ziele für die nächsten Jahre entwickelt. Wir sind in den letzten Jahren zu einem starken Team herausgewachsen und wünschen uns beide, dass dies auch trotz der räumlichen Trennung weiterhin so bleibt und wir das Bindeglied zwischen der Kinder Kinder! gGmbH und der Kinder Kinder! 4companies sind.

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